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Montag, 24. April 2017
Nach all den Jahren, die ich hier in diesem Unternehmen schon vor mich hinvegetiere, wäre es langsam an der Zeit, sich einen neuen Job zu suchen. Gekommen bin ich vor über sechs Jahren mit der Absicht, ein paar Monate Geld zu scheffeln um dann zurück zu meiner alten Leidenschaft zu wechseln. Tja, so lautete der Plan. Wie heisst es so schön: mein Leben und ich lachen immer noch. Obwohl ich langsam aber sicher auch etwas am Weinen bin.

Das Problem ist nur, dass ich nicht genau weiss, was ich denn gerne möchte. Respektive, was ich möchte weiss ich zwar, doch das gibt es so leider nicht. Also beschränke ich mich vorerst auf das wälzen von Job-Seiten und Inseraten und schüttle regelmässig den Kopf ab Formulierungen wie "Arbeiten Sie gerne viel und unregelmässig?"

Na das kann ja heiter werden.... Liebes Teenie-Ich, das nächste Mal, schmiede deine Pläne doch früher und etwas bewusster. DAs erspart uns einiges an Nerven.

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Donnerstag, 13. April 2017
Möchtegerne CEO und eine eigenwillige Truppe
Heute stand das grosse Krisengespräch auf dem Terminplan. Bei solchen ist es immer schön, wie gewisse Personen nahende Informationen nicht sehen können/wollen. Unserem Kernteam war bereits klar was Sache ist, als wir sahen, dass es eine Vorabinfo für einen kleineren Kreis der Teilnehmer gab. Diese hingegen sind der Einladung gefolgt und wurden sprichwörtlich über den Haufen geworfen und hatten in ihrem tiefsten Innersten nicht mit den Infos gerechnet die folgten. Folgend waren sie total verstört und haben sich auch am richtigen Krisengespräch nicht mehr beruhigt.

Die Dame, welche sich aktuell unsere CEÖse nennt, rief zu Fragen und einer entsprechenden Diskussion auf, nach dem sie uns eröffnet hatte wie die berufliche Zukunft aussehen sollte. Gesagt hatte sie zwar nicht viel und die Zukunft war unklar, aber nun denn, die Diskussion wurde eröffnet. Die wirklich wichtigen Fragen wurden nicht gestellt, respektive teilweise einfach ignoriert. Wer jemals an einer solchen Sitzung teilnehmen musste/durfte, kennt das vorgehen. Politische Statements. Beschwichtigungen. Formulierungen. Nichts-sagend. Also stellt man auch keine weitern Fragen, da man keine zufriedenstellende Antwort erhalten wird. Man äussert auch nicht seine wirkliche und ehrliche Meinung, da dies nur zum eigenen Nachteil ausgelegt wird. Wenn man sich nun solche Diskussionen und Pseudofragerunden nicht gewohnt ist und von den aktuellen Geschehnissen überfordert wurde, kann es aber vorkommen, dass man sehr wohl Fragen stellen möchte und sehr ehrlich Stellung bezieht. Emotionen brodeln in den Mitarbeitern. Angst schwebt über ihren Köpfen und Frustration und Unverständnis sind allgegenwärtig.

Zu beobachten war entsprechend ein kleiner wilder Mob, welcher der CEÖse vorwarf, Mitarbeiter aus der Unternehmung zu ekeln und sich nicht für die guten Leute einzusetzen. Hinterhältige Machenschaften und ein berechnendes Verhalten wurden attestiert. Ein gekonnter und charismatischer Mensch könnte nun über all den Vorwürfen stehen. Nicht so eine Person, die genau weiss, dass sie im Unrecht ist und zudem nicht einen genug starken Charakter hat. Für mich sind Frauen in führenden Positionen etwas, dass ich mit sehr gemischten Gefühlen betrachte und selten als gut empfinde. Ich bin ein Gegner von Frauenquoten. Ich mag dieses vermeintliche Feminismus-Gerede nicht. Und ich mag sehr selten Frauen in Führungspositionen. So mag ich auch die aktuelle CEÖse nicht. Bisher. Das kann sich natürlich auch ändern. Nur was sie bisher abgeliefert hat und an "Leistung" zeigte, hat mich alles andere als überzeugt. Aber - fairerweise muss man auch sagen - ich sehe nur eine Bruchteil eines Bruchteils. Aber ich schweife ab. Besagte Führungsdame fühlte sich - natürlich - persönlich angegriffen und keifte und antwortete sehr ausweichend und abstreitend. Was ich in ihrer Position nicht verstehen kann, denn sie hat Entscheidungen getroffen, welche zu weiteren Konsequenzen führten. Dass man dazu stehen sollte, vor allem wenn man zu einer ehrlichen Fragerunde aufwirft... finde ich nur naheliegend. Natürlich soll man kein Schuldeingeständnis vor dem wilden Mob abliefern. Aber zumindest eine charmante Art und Weise suchen, alles nett zu verpacken und mit genügend Respekt, dass der Gesprächspartner sich zumindest Ernst genommen fühlt. So hat unser Befehlshaber eingegriffen und die diese Anschuldigungen bestens im Keim erstickt. Er hat die nötigen beschwichtigenden Worte gefunden, damit der Mob die Fackeln vorerst senkte. Dennoch waren sie bei weitem nicht beruhigt. Und dass man nebenbei in der Schwebe hängt, hilft auch nicht.

Es bleibt entsprechend weiterhin sehr spannend, was bei uns zukünftig für ein Wind wehen wird und wie viele von uns am Ende noch an Deck stehen.

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Noch spannender ist es, wenn man nach der grossen Information vom Morgen erfährt, dass die vermeintlichen Diskussionen so gar nie stattgefunden haben und die CEÖse, die sich heute morgen noch als ehrliche Haus schimpfte, steinhart vor der Belegschaft stand und uns angelogen hat.

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Mittwoch, 15. Februar 2017
Es scheint, als "vertrumpisiere" sich mein Chef. Haartechnisch zum Glück nicht - das wäre ja zu offensichtlich. Aber die Sache mit den #alternativefacts beherrscht er schon einwandfrei. So werden ohne mit der Wimper zu zucken einfach Aussagen neu Ausgelegt oder man erfindet sie einfach neu. Erfindet Aufträge welche nie erteilt wurden und an allem habe am Ende natürlich ich schuld. So geht das doch mit der guten Führung gleich viel einfacher.

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Dienstag, 14. Februar 2017
Man mag mir vieles vorwerfen. Ich bin zu wenig streng. Zu wenig konsequent. Ich lasse meinen Mitarbeitern zu viel durchgehen, ich spreche Probleme nicht schnell oder offen genug an. Das mag alles stimmen. Ich bin leider nicht die geborene Führungsperson. Ich mag Harmonie. Ich mag es, wenn es funktioniert. Ich kann super motivieren und begeistern. Und ich kann ein Team, das einen eigenen Willen hat und das gewillt ist, etwas zu erreichen, zu einem Maximum an Leistung antreiben.

Aber, dass ich mich nicht für mein Team einsetzte.... DAS ist eine bodenlose Frechheit.... vor allem, wenn es von dem Chef kommt, welchem ich seit 6 Jahren sage, dass er sich endlich einmal für sein Team stark machen soll...

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Freitag, 10. Februar 2017
Debriefing
Gestern nun das möchtegern "Debriefing" von den vergangenen Monaten.

Wie es sich gehört spricht keiner aus, was wirklich nicht funktioniert hat sondern man belobhudelt sich gerne selbst. Bei UNS hat alles fantastisch funktioniert. Blahblah. Alles hat geklappt, die Planung ist aufgegangen. Einige wenige versuchen für Streit zu sorgen. Zum einen ohne gewappnet zu sein, dass sich das Gegenüber wehrt, weil der Verursacher des Chaos die Partei selbst war die es ankreidet. Zum anderen im völlig falschen Rahmen, wobei sich 80 % der Personen fragen worum es gerade geht und der Rest vor sich hin schmollt und die Debatte im Keim erstickt. Ein wirkliches Debriefing hingegen scheut jeder. Eines in welchem es heissen sollte: dort, dort, dort und vor allem DORT haben wir noch Verbesserungspotential. Dies und jenes hat nicht funktioniert wie wir uns das vorgestellt haben. Lasst uns die Punkte sammeln, allenfalls kann man Verbesserungen suchen und es im kommenden Jahr einfacher und übersichtlicher für alle gestalten.

Nein. Man scheut die Realität. Man scheut sich die Fehler einzugestehen und wir sie in den kommenden Jahren wieder und wieder machen. Und die anderen Parteien werden sich auf ein neues aufregen und sich fragen, wieso man das nach all dieser Zeit immer noch nicht im Griff hat und wieso man seine Fehler nicht wenigstens für sich selbst notiert um es irgendwann besser zu machen. So mache ich das für meinen Teil. Natürlich hausiere auch ich nicht mit meinen Fehlern. Aber wenn es darum geht kritisch einen Rückblick zu wagen und zu sehen, wo es noch Verbesserungspotential gibt, denn bin ich dabei. Hilft am Ende ja auch mir selbst. Aber so kritisch ist nun mal nicht jeder. Selbstreflexion und Selbstbewusstsein benötigt es für solche Aktionen. Dinge, welche in unserer Firma absolut zu kurz kommen. So kann man auch nicht besser werden - aber hey - wer will das schon....

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Freitag, 27. Januar 2017
Es ist immer das gleiche "Lasst uns mutig in den Kampf ziehen!" ...der Banner geht voraus und der Rest springt ab.

So kämpft man am Ende alleine. Wieder mal. Ist ja nichts neues. Alle sind sie laut und unterstützend, bis es darauf ankommt. Dann, wenn du die Damen und Herren brauchst, die dir den Rückend stützen, stehst du alleine da. Oder mit dem Messer im Rücken. Immer wieder aufs Neue.

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Dienstag, 15. November 2016
Schreiben um des Schreibens Willens
Zwischenstand bei der Arbeit. Auch wenn ich im Hinterkopf bereits die nächste Reise Anfangs Dezember plane.

Ideal aus unternehmerischer Sicht wäre eine negative Bilanz am Ende des Jahres.
Aus psychologischer Sicht, ein minimal positives Ereignis.
Aus Marketing Sicht wünscht man sich natürlich immer ein positives Schlussresultat - obwohl dieses in jenem Fall Genicke brechen könnte, wenn das Unternehmen dadurch überdurchschnittlich an Liquidität verliert.

Was ist also zu tun? Möglichst einen Wert zwischen psychologisch nett und unternehmerisch wertvoll suchen.

Wie sieht die aktuelle Prognose aus? Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt.
Aktuell ein übermässig positives Schlussresultat, welches in einem unternehmerischen Desaster enden wird.
Wendung absehbar? Bisher noch nicht. Es bleibt spannend. Und anstrengend.

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Donnerstag, 14. Juli 2016
Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie sich meine Laune und meine Stimmung auf meine Mitarbeiter auswirkt.

Heute habe ich verschlafen, bin sonst nicht so auf der Höhe und bis sehr ruhig. Entsprechend wird in meinem Team kein Wort gewechselt, wenn nicht zwingend notwendig für die Arbeit. Ein Phänomen das einigen hier in der Firma nicht ganz geheuer ist. Geht aber bereits seit Jahren so. Wir können ganze Tage schweigend verbringen, da bei mir alle Musik hören dürfen. Dadurch ist das Arbeitsklima sehr entspannt und ruhig um konzentriert zu arbeiten.

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Montag, 4. Juli 2016
Chef sei. Etwas sehr anstrengendes. Ich mag es - und mag es nicht.

Dadurch, dass ich sehr lange Team-los war, respektive nur für einige Monate jeweils meine Armee hatte, hat man sich daran gewöhnt, dass ich nebst meiner Teamleiter-Stelle auch als "ordentliche" Arbeitskraft tätig bin. Da ich grundsätzlich sowieso kein Fan von Teamleitern bin, die nur leiten und operativ nichts auf die Reihe bringen, bin ich das auch, wenn ich über ein Team verfüge. Nur, klappt es nicht immer so gut. Das heisst, ich kann nicht so oft operativ tätig sein, wie ich dies eigentlich möchte. Im Kopf meiner Mitmenschen ist das aber noch nicht angekommen. Und so verstehen sie auch nicht, wieso sie mich nicht mit belanglosen Dingen nerven sollen. Und mein Stellvertreter, welcher aktuell eher meine telefonische Auskunft ist, übermittelt mir total schwachsinnige Botschaften und Aufträge... Dear nervige und noch nervigere Mitarbeiter...don't mess with the Chef.. oder so.

... Work in Progress...

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Dienstag, 17. Mai 2016
Update erhalten betreffend einer Abklärung einer nicht erfolgten Umbuchung und die entsprechend fehlerhafte Erstellung einer Abrechnung eines Kunden.

O-Ton Mitarbeiter, welcher auf mein drängen hin die Abklärung übernehmen musste: "Ich weiss nicht, ob sie es nicht sagen wollten oder nicht sagen konnten. ...Mit gewissen Abteilungen ist es manchmal etwas kompliziert."

Der springende Punkt daran ist, dass er in einer solch komplizierten Abteilung arbeitet und ich grundsätzlich mit ihnen am diskutieren und streiten bin, weil sie ihren Job nicht im Griff haben. Aber schön, wenn er über andere Abteilungen her zieh - wobei er natürlich diesbezüglich nicht unrecht hat.

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