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Montag, 24. April 2017
Nach all den Jahren, die ich hier in diesem Unternehmen schon vor mich hinvegetiere, wäre es langsam an der Zeit, sich einen neuen Job zu suchen. Gekommen bin ich vor über sechs Jahren mit der Absicht, ein paar Monate Geld zu scheffeln um dann zurück zu meiner alten Leidenschaft zu wechseln. Tja, so lautete der Plan. Wie heisst es so schön: mein Leben und ich lachen immer noch. Obwohl ich langsam aber sicher auch etwas am Weinen bin.

Das Problem ist nur, dass ich nicht genau weiss, was ich denn gerne möchte. Respektive, was ich möchte weiss ich zwar, doch das gibt es so leider nicht. Also beschränke ich mich vorerst auf das wälzen von Job-Seiten und Inseraten und schüttle regelmässig den Kopf ab Formulierungen wie "Arbeiten Sie gerne viel und unregelmässig?"

Na das kann ja heiter werden.... Liebes Teenie-Ich, das nächste Mal, schmiede deine Pläne doch früher und etwas bewusster. DAs erspart uns einiges an Nerven.

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vor über sechs Jahren mit der Absicht, ein paar Monate Geld zu scheffeln - das hat dann aber doch geklappt, oder?

Ich hab angefangen, und steh nun noch prekärer da als zu Beginn.
Weil es mit den Jahren leider nimmer einfacher wird, wo anders anzufangen (und ich teilweise guten Einblick in die Branchenkonkurrenz hab). Auch wenn all die Schlauberger um mich rum, die mich dauernd ungefragt beschlauen, denken, Jobs lägen auf der Straße. Von gut bezahlt red ich noch nicht mal.

Darf gar nicht dran denken, was mein Teenie-ICH so Vorstellungen für uns hatte. Da reißt gleich der Boden überm Depriloch auf.

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Ja Geld konnte ich scheffeln. Konto ist wieder im grünen Bereich. Immerhin das hat geklappt. Nur wollte ich hier halt nicht Wurzeln schlagen. Hingegen hat es dem Lebenslauf nicht geschadet. Muss man auch sehen. Nicht alles ist dramatisch, aber einiges halt schon. Aber ja.

Ja, das mit den Jobs ist so eine Sache. Hätte ich mal für eine solide Grundausbildung gesorgt wäre das natürlich auch etwas einfacher. Aber nun muss man mit den gegebenen Voraussetzungen Vorliebe nehmen, was nicht immer ganz einfach ist. Und das, wo ich doch eigentlich eine sehr umgängliche und ziemlich einfache Person bin.
Von gut gezahlt rede ich vorerst auch nicht. Aber an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt man sich dann doch... und die Wohnung möchte ich auch nicht schon wieder aufgeben... es lebt sich doch sehr gut. Aber muss halt finanziert werden.
Alles etwas verzwickt, wenn man doch einfach nur einen guten Job machen möchte, welcher einem auch noch etwas Befriedigung bereitet - von Spass zu reden habe ich schon länger aufgegeben...

Haha, ja das Teenie-Ich. Ich würde ihm so gerne berichten, was aus seinen Träumen und Vorstellungen geworden ist und es ab und an gerne an der Hand nehmen, wenn es denkt, die Welt geht unter oder es schäme sich in Grund und Boden.
Dass es leider überzogene Vorstellungen hatte und dachte, dass wir das mit dem Erwachsenwerden schon meistern werden... spricht für meine doch optimistische Seite. Auch wenn in der Realität dann alles etwas anders aussieht. Depriloch lasse ich aber zu, das gehört dem Teenie ich, dass noch unglücklich verliebt war und dessen Welt oftmals etwas dunkler war als meine jetzige.

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wenn man doch einfach nur einen guten Job machen möchte, welcher einem auch noch etwas Befriedigung bereitet
Das ist auch meine Motivation und wohl der Grund, warum ich noch immer da bin, wo ich bin.
Allerdings zahlt sich das finanziell nicht aus.
Diese Woche wurde ich an die Stadt verborgt. Die wollten mich eh öfters, aber seit Jänner heißt es, ich wäre "über dem Limit". Schlechter Scherz, man spart mir für eventuelle !!! Kundentermine im Nov/Dez. Zeiten auf.
Ums deutlich zu skizzieren: aktuell hab ich dieses Monat noch nicht mal genügen gearbeitet, um meine Fixkosten zu decken. Und die sind extrem niedrig im Vergleich zu andren.
Von daher bleibt ein Wohnungswechsel einfach Illusion. Ich muß mich bald davon verabschieden, mal auf mehr als nur knappen 30m2 leben zu dürfen bzw. können.
Zudem macht es mir mehr Sorgen, in einer Wohnung zu investieren, in der ich NIE alt werden wollt. Wegen der Winzigkeit ist dann auch noch alles superanstrengend. Ich kann nicht mal so das Bett austauschen, weil das sehr gut durchdacht sein muß.

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Zum Glück habe ich nicht so ein Teenie-ICH. Ich hätte schon gar keine Lust, eine Bewerbung zu schreiben und mich anzupreisen.

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Ja hier mangelt es leider auch an Lust.

Das aktuelle Ich ist nicht sehr weit vom Teenie-Ich entfernt. Darin liegt das Problem.

Nach wie vor hat sich mir nicht erschlossen, wieso ich Unmengen von Geld ausgeben soll um einen Zettel zu vergolden, auf welchem steht, dass ich mittelmässig gut bin. Nur, weil ich am besagten Prüfungstag nicht mein volles Potential ausschöpfen konnte. Respektive, ich sehe überhaupt nicht ein, wieso ein Zettel etwas über mich aussagen sollte. Deshalb gibt es mein Können auch nur in menschlicher Form. Aber halt nicht in schwärmender Papierform, welche dem neuen Arbeitgeber sofort aufzeigt, welch Goldstück er gefunden hat.

Teenie-Ich hatte das auch nie begriffen und daher auch keine entsprechenden Zettel gesammelt. Respektive, den einen den es wollte, konnte es nicht Sammeln. Damalige Umstände. Aber nun denn - keine Zettel - erschwerende Ausgangslage - noch weniger Motivation.

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