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Montag, 30. März 2015
Freundschaft
Es gibt tausend Dinge zum Thema Freundschaft. Und alle laufen sie darauf hinaus, dass Freunde dich so akzeptieren wie du bist, deine Fehler kennen und dennoch zu dir stehen und die dich nicht zu verändern versuchen. Ich habe solche Freunde. Gute Freunde.
Und ich habe dieses Wochenende ein Geburtstagsgeschenk eingelöst, welches ich auf meinen kürzlich verstrichenen Geburtstag erhalten habe. Ich bin froh, ist es bereits vorüber. Es war nicht schlecht. Wirklich nicht. Aber es ist eine dieser Freundschaften von früher, die in der Zwischenzeit nicht mehr so ist, wie sie es einmal war. Die Personen haben sich verändert. Ich habe mich verändert. Sie hat sich verändert. Sie hat sich von mir, meinem Charakter und meiner Lebenseinstellung weg verändert. Ich bin gleich geblieben seit vielen Jahren. Ich wurde - meines Erachtens - nur besser. Ich konnte mich entfalten. Bin nicht mehr dieses kleine, pausbäckige, übergewichtige und unsichere Mädchen. Ich bin aufgeblüht, habe meinen Charakter gestärkt, bin selbstbewusster, bin ich. Bin bei mir angekommen. Bin da!
Sie hingegen, hat ihr altes Ich ins Gegenteil verwandelt. Haus, Mann, Karriere. Noch keine Kinder. Kommt noch. Ausgang? Bis maximal zehn, vielleicht elf Uhr. Aus der Masse herausstechen? Fehlanzeige. Wenn dann nur zum Brillieren. Hausmütterchen. Spontan? Fehlanzeige. Etwas riskieren? Anders sein? Darauf pfeiffen was die breite Masse denkt? Alles Vergangenheit. Nicht, dass es einst überwiegend vorhanden war. Aber nun ist es inexistent. Ich hatte es damals. Konnte es aber noch nicht gebührend ausleben, da noch zu schüchtern.

Nun ist es so, dass sich Menschen verändern. Ich ja auch. Das ist wichtig und je nach Mensch auch ziemlich gut. Je nach Fall trennen sich jedoch nach diesen Veränderungen Freundschaften. Ich habe einige Freunde verloren, weil ich nicht mehr wollte. Ich wollte nicht immer diejenige sein, die alles Versteht, die immer verzeiht, die immer zuhört und niemals erzählen darf, weil sie zu besorgt ist mit den Problemen Ihrer Freunde. Und irgendwann reichte mir das. Also wurden diese Freundschaften gekappt. Punkt.
Diese eine Freundschaft möchte aber um jeden Preis erhalten bleiben. Es ist ihr sehr wichtig. Sie verlor im Vorfeld viele Freunde. Aus verschiedenen Gründen. Nicht immer war sie selbst schuld.
Nun eher schon. Sie will mich ändern. Kann nicht akzeptieren wie ich bin. Wie ich aufblühen konnte. Wie ein Schmetterling. Ich steckte im Cocon und habe für mich selbst entschieden nun zu fliegen, in schillernden Farben. Sie hingegen kann das nicht verstehen. Sie ist der Typ grauer Falter der an der Wand festklebt... wenn nicht sogar noch eine Larve ist. Ich für meinen Teil kann damit umgehen, dass sie den konventionellen, traditionelle und langweiligen Weg eingeschlagen hat. Von mir aus. Aber bitte wundere dich dann nicht, wenn unsere Wege sich nicht mehr jede Woche kreuzen und ich nicht feuer und Flamme bin, wenn du etwas abmachen möchtest. Denn mein Leben passt nicht mehr zu deinem. Aus Gründen. Punkte. Wie gesagt, ich kann damit umgehen. Du hingegen versuchst mich bei jeder Gelegenheit zu ändern. Du willst mich nicht verstehen. Können würdest du es vielleicht. Aber du willst es nicht. Und so lange du diese engstirnige und sture Meinung hast, kannst du dich nicht beklagen. Punkt.
Aber stell dich darauf ein, dass die Freundschaft weiter abkühlen wird. Ich mag die Freundschaften lieber, die mich so lassen wie ich bin. Die stolz darauf sind, mich zu kennen und mich als Freundin zu haben. So wie ich bin. Ohne mich die ganze Zeit ändern zu wollen und die sich die Mühe machen mich zu verstehen, oder zumindest zu verstehen wie ich denke. Auch wenn sie die Meinung nicht immer teilen. Und auch wenn sie mir nicht immer zustimmen können. Immerhin stehen sie breitbeinig hinter mir und stehen zu mir, ohne mich ändern zu wollen. Weil sie zu schätzen wissen wie ich bin. Wie dies die vielen tollen Freundschaftssprüche beschreiben. Genau so.

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