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Montag, 23. September 2019
Generation #wirsterbenaus
Ich arbeite seit nun 9 Jahren in unserem Betrieb. Habe selbst als geldbenötigende temporäre Mitarbeiterin begonnen und mich dann zur Festanstellung herangearbeitet. Zugegeben, ich hatte bereits Berufserfahrung.
Mein Werdegang ist nicht ganz so vorzeigbar wie der von anderen. Da ich nach dem Abi nicht studiert habe, sondern mit temporären Anstellungen für Geld auf dem Konto gesorgt habe. Ich hatte und habe nach wie vor einen Traum - aber auch genügen Realitätssinn um mir einzugestehen, dass dieser vielleicht nie verwirklicht werden kann.
Auch ich bin neidisch, auf diejenigen die morgens tanzend zur Arbeit hüpfen, weiss jedoch, dass dies ein Bruchteil der Bevölkerung ist, da die meisten das Geld benötigen und dafür auch Arbeiten erleidigen, bei denen einem das Singen und Tanzen sehr schnell vergeht.

Durch meinen Arbeitgeber habe ich nun jedes Jahr wieder aufs neue mit vielen jungen Menschen zu tun, welche eine temporäre Beschäftigung für einige Monate bei uns antreten, wie ich dies gemacht habe. Von Jahr zu Jahr wird diese Aufgabe jedoch anstrengender. Nicht nur, weil ich älter werde und der Alters-Gap dadurch immer grösser. Sondern vor allem, weil - und so klischeemässig, spröde und alt wie es kling - die Einstellung der heutigen Jugend immer prekärer wird.

Ich kann verstehen, dass nicht alles Spass macht. Aber unsere Arbeit ist gelinde gesagt, primitiv einfach. Du hast viele Freiheiten wie du dir deinen Tag und deine Arbeit einteilen magst. Und dennoch von Wertschätzung keine Spur. Man klönt weil man etwas neues lernen muss, beklagt sich, weil es zu langweilig / eintönig / mühselig / etc. ist. Fehler? Ach, egal, passieren halt.
Die heutige Jugend glaubt, dass die Welt ein reiner Instagram-Account ist und ich könnte in hohem Bogen kotzen.

Diese Arroganz die man an den Tag legen kann, ohne selbst auch nur in irgendeiner Art und Weise irgendetwas geschaffen oder erreich zu haben. Dieses "die Welt hat auf mich gewartet" und dann ist genau dieser Mensch unfähig die einfachsten Arbeiten zu verrichten. Aus Feld A den Text in Feld B kopieren. Oder in einer Übersetzungsmaschine ein Wort einzutippen, damit diese die Arbeit für einen erledigt, weil im Unterricht hat man damals beim Sprachen lernen bereits nicht aufgepasst - hatte man ja nicht nötig.

Nichts können aber ein Ego das zum Himmel stinkt.

Ich schliesse mich daher den Worten der Ärzte an: "Los komm, wir sterben endlich aus"

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Los komm, wir sterben endlich aus
denn das ist besser für die Welt
der letzte Drink, der geht aufs Haus
unsere Stunden sind gezählt

alles ist besser, als ein weiterer Tag
an dem wir den Planeten ruinieren
los komm, wir sterben endlich aus –
was Besseres kann der Erde nicht passieren

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Die heutige Jugend glaubt, dass die Welt ein reiner Instagram-Account ist und ich könnte in hohem Bogen kotzen.
[...]
Nichts können aber ein Ego das zum Himmel stinkt.


Bitte, wo kann ich unterschreiben?
Wenigstens steh ich doch nicht so allein auf weiter Flur...

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Ich muss ja sagen, ich bin froh liegt es doch nicht einzig und alleine an mir.

Aber es ist wirklich unglaublich wie die neue Generation durch die Welt läuft. Beängstigend und erschreckend. Und mit dem neuen Baby-Mitglied in unserer Mitte kommt dann immer so der Gedanke, dass bei uns dann unbedingt alles anders werden muss. Mal schauen wie sich die Tempis und auch das Mäuschen so entwickeln.

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