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Sonntag, 8. Mai 2016
zu viel Menschheit - Part II
Und auch gestern. Es ist zu viel. Momentan bin ich glücklich in meinen vier Wänden. Alleine. Die Ruhe geniessen, keine zwischenmenschlichen Beziehungen pflegen zu müssen.
Deshalb gestern auch nur kurz die Haare auffrischen lassen - dann wieder zurück in die schützenden vier Wände. Kein Fitness, kein Nachmittags-Bier in der Sonne, kein gar nichts. Nur ich und die Herren von Winterfell. Sofa. Lesen.
Abends dann die Einladung zum Grillbieren mit den Jungs. Menschen. Aber angenehme Menschen. Keine Pärchen-Menschen, keine aufgedrehten und super fröhlichen Menschen. Einfach nur die Jungs, Fleisch, Bier und sein. Einfach nur sein. Ich sagte zu. Und dem ganzen anderen Rest ab. Pub, Menschenmengen, Party, Freunde, Beziehungs-Menschen - nein danke. Ich kann es nicht. Ich bin aktuell nicht in der Lage das alles zu ertragen. Es ist erschlagend. Schon alleine durch die Stadt zu laufen. Es macht mich kaputt. Wieso? Keine Ahnung. Ich kann nicht einmal genau sagen was es ist. Es ist einfach zu viel im Moment.
Und dann natürlich die möchtegern interessierten SMS, die irgendwann den vorwurfsvollen Tonfall annehmen, den man noch viel weniger gebrauchen kann. Genau diesen zwischenmenschlichen Interaktionen versuche ich ja auszuweichen. Anstrengend. Also auch per SMS wieder die Wellen glätten - obwohl man eigentlich schreiben möchte "genau deswegen mag ich dich momentan nicht um mich haben" und "lass mich in Frieden, du bist einer der Gründe wieso ich keine Menschen ertragen kann aktuell". Es sind die vielen kleinen Sachen, die sich zu einem riesigen summiert haben. Aber Dinge, die ich nicht einfach so platzieren kann. Drama wäre vorprogrammiert und das mag ich momentan noch weniger ertragen. Ein Teufelskreis.
Deshalb gestern geflüchtet. Zum einzigen Menschen, den ich wohl immer um mich herum haben kann. Egal wie schlecht es mir geht und wie kaputt ich bereits am Boden liege. Er geht immer. Immer. Immer. Immer. So auch gestern.
Heute Morgen dann gemerkt, dass alles auf Gegenseitigkeit beruht. Wir hatten uns viel zu lange nicht mehr gesehen. Und auch wenn gestern nicht alles so lief wie geplant und mir der Weisswein etwas zu sehr zusetzte und ich irgendwann auf dem Sofa eingeschlafen bin. Es war gut. Es war gut so wie es war. Und auch der Morgen. Nicht alleine erwachen (um nach Hause zu gehen, fehlte mir die Energie) - endlich wieder einmal. Gemütlich in den neuen Tag starten. Kaffee. Lazy Sunday Morning Sound. Sofa. Quatschen. Obwohl wir beide das nicht mögen. Nicht nach dem Aufstehen. Nicht sprechen. Dennoch haben wir. Und es war einfach gut. Gut so wie es war. Mein "Ersatz-Lieblingsmensch". Den ich immer und überall um mich haben kann. Selbst, wenn nichts mehr geht. Du gehst immer. An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön. Für das immer wieder Auffangen. Obwohl du gar nicht weisst, was du da tust. Du bist nicht perfekt. Aber in gewissen Momenten bist du sehr nahe dran.

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Fein sowas.

Und auch gut & wichtig, zu wissen. Mit wem was geht.

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Es ist Gold wert. Er ist Gold wert. Einfach in dem er ist.

und dann hat man zeitlich innerlich diese Angst diesen Zustand zu verlieren. Dieses geborgen fühlen. Dieses angekommen sein. Und ich frage mich, ist es dazu gedacht um so zu bleiben. Könnte man das "Ersatz" irgendwann streichen? Habe ich damals einen Fehler gemacht - oder nicht. Und die Angst, dass es ein Fehler war und jemand einem genau diesen Menschen "wegnehmen" wird. Anstrengende Gefühlswelt. Ein ewiges Hin und Her. Ein ewiges Auf und Ab. Erschlagend. Kräfteraubend - zeitgleich mit Kräfteschenkend. Manchmal ist einfach alles etwas viel.

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